Bunkermuseum auf Helgoland

Museum Helgoland – Der Bunkerstollen (Unterland)

Mein erster Auftrag für ein Museum. Der Kurator Freiherr Holger von Neuhoff beauftragte mich mit Illustrationen für die Neugestaltung und Eröffnung eines weiteren Bunkergangs auf Helgoland. Aufmerksam wurde er auf mich durch die Besprechung des Buches „Die besten Weltuntergänge“ in der FAZ.

Museum Helgoland , Bunker, Unterwasserwelt„Über das Schicksal einer Insel: Eine Ausstellung in einem ehemaligen Bunkerstollen über Helgoland im 20. Jahrhundert – Hochseefestung seit 1890, Bunker, Bomben, U-Boote, Zwangsarbeit, Zuflucht, Rückkehr und Wiederbeginn“ (mehr unter Museum Helgoland).

Im ersten Teil ging es darum, die Stationen „Zwangsarbeit“, „Angst“, „Zuflucht im Bunker“, die Bombardierung durch die Alliierten, den Versuch, die Insel mit dem “Big Bang” zu sprengen, mit Schwarz-Weiß-Illustrationen zu unterstützen, die dann von Mike Beims leicht animiert wurden. In der Ausstellung werden sie auf dreidimensionale weiße, lebensgroße Gipsfiguren projiziert.

Im zweiten Teil des Bunkers sollte im „future-lab“ ein positiver Blick in die Zukunft Helgolands mit großflächigen farbigen Illustrationen illustriert werden. Hierzu nahm ich meinen geschätzten Kollegen und Freund Michael Wrede mit ins Boot und jeder übernahm zwei Bilder. Diese wurden dann auf Latex hinter Glas gedruckt und von hinten beleuchtet.Museum Helgoland, Bunker und Jugend forscht

Das Projekt entstand in regem Austausch und guter Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister der Insel Helgoland Jörg Singer, dem Leiter des Inselmuseums Jörg Andres, der Nachhaltigkeitsbeauftragten Dr. Rebecca Ballstaedt (Stationsleitung Helgoland Meeressäuger & Personal, VEREIN JORDSAND zum Schutz der Seevögel und der Natur e.V.) der Ausstellungsarchitektin Xenia Lotze und Daniel Weidemann (Produktion. convent-veranstaltungstechnik.de).

Beraten und begleitet wurde unser Projekt von dem Wissenschaftler Uli Bathmann, Leiter des Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), bekannt u.a. durch seine wissenschaftlichen Forschungsreisen mit der Polarstern.

VIDEO von Mike Beims mit den Illustrationen von Annabelle von Sperber, leicht animiert.

Die vier Bilder

Trottellumme und Küstensanddorn (1. Bild von Michael Wrede)

Trottellumme und Küstensanddorn von Michael WredeVögel und Tiere über dem Wasser und typische Helgoländer Pflanzen, das erste von vier Bildern gibt einen Überblick über die Protagonisten, die gemeinsam mit dem Betrachter in die Zukunft Helgolands blicken.

Es ist Frühling. Trottellummen, Basstölpel und Silbermöwen brüten. Heringsmöwen ziehen ihre Kreise. Jeder der fünf Protagonisten hat ein besonderes Accessoire, einen Gegenstand, mit dem er in die Zukunft blicken kann: Fernglas, Fernrohr, Karte, Planrolle, Digitalbrille etc.  Zu sehen sind u.a. der Küstensanddorn, die Helgoländer Wegwarte, die Wilde Malve und die Strandgrasnelke

Alle zusammen sitzen auf dem berühmten Helgoländer Maulbeerbaum. Dieser ist im Bild stark mit der Insel verwurzelt. Neben der Symbolik des Maulbeerbaumes ist auch die lange Anna als Wahrzeichen sehr dominant im Bild zu sehen. Die Protagonisten schauen uns an und blicken gemeinsam in die Zukunft.

Helgolands Underworld Tiere unter Wasser Meeressäuger und Co. (2. Bild von Michael Wrede)

Helgolands Underworld Tiere unter Wasser Meeressäuger und Co.

Helgoland ist quasi nur die Spitze des Eisberges. Die See birgt zahlreiche Microorganismen, Algen, Butterfische, Haie, Heringe, Hornhechte, Katzenhaie, Nagelrochen, Nordseeschnäpel und die berühmten Kegelrobben. Unsere Protagonisten sitzen alle „in einem Boot“, dem berühmten helgoländer Börteboot.

Helgo-Future-land Wasserstofftechnologie (3. Bild von Annabelle von Sperber)

Helgo-Future-land Wasserstofftechnologie 3. Bild Annabelle von Sperber

„Helgoland plant die Wind-Wasserstoff-Revolution“.

In der Nordsee zwischen Helgoland und der Doggerbank sollen ab 2035 jährlich eine Million Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden, so die Vision des Helgoländer Bürgermeisters. Unternehmen wie RWE und Siemens sowie Forschungsinstitute wie Fraunhofer unterstützen das Vorhaben. Doch nicht alle auf der Insel sind begeistert. Die Insel soll ebenso als Naturschutzgebiet für Fauna und Flora geschützt werden.

OFFSHORE-WINDPARK UND WASSERSTOFF

Wie kleine weiße Zahnstocher inmitten der tiefblauen Nordsee. So jedenfalls sehen sie aus der Ferne aus, wenn man bei guter Sicht vom Oberland aus auf die Windräder des HELWIN-Clusters, der aus vier Offshore-Windparks mit insgesamt 246 Windturbinen besteht, die nördlich von Helgoland im Wasser stehen und mit über einem Gigawatt mehr als eine Million deutsche Haushalte mit grünem Offshore-Strom versorgen.

Im April 2014 wurde vor Helgoland der erste kommerziell betriebene Windpark Deutschlands fertiggestellt, im Zuge des weiteren Ausbaus entwickelte sich Helgoland als Reparatur-, Wartungs- und Servicestützpunkt zur ersten Offshore-Serviceinsel der Welt. Heute liefert Helgoland mit AquaVentus die Vision für die Produktion großer Mengen grünen Wasserstoffs und damit viel grüne Energie für die deutsche Industrie.

Grüner Wasserstoff – Energie der Zukunft

Helgoland pilotiert die erste Offshore-Wind-Wasserstoff-Anlage vor Helgoland und wird damit auch energetisch zur grünen Insel. Damit ist die Insel Vorreiter für ein grünes „Europäisches Kraftwerk Nordsee“, das sein Zentrum an der Spitze des Entenschnabels rund 400 Kilometer nordwestlich von Helgoland haben und über ein zukünftiges grünes Wasserstoff-Pipelinenetz die nordeuropäischen Länder vernetzen und versorgen wird.

Jugend forscht das internationale, inclusive und spannende Helgoland Museum, die Jugend als Zukunft (4. Bild von Annabelle von Sperber)

Jugend forscht das internationale, inclusive und spannende Helgoland Museum, die Jugend als Zukunft (4. Bild von Annabelle von Sperber)

Hier sehen wir den engagierten Museumsdirektor umringt von neugierigen Jugendlichen im Garten vor dem Museum. Er steht vor den Büchern des berühmten Inselbürgers James Krüss und den Hummerbuden, dem alten Badeschiff, einer Bombe, dem Leuchtturmmuseum und vielen, vielen Besuchern, internationalen Menschen jeden Alters, jeder Herkunft, Hautfarbe, Behinderung, Religion etc. Ein bunter positiver Ausblick auf „das größte verankerte Forschungsschiff Europas“.

Über das Schicksal einer Insel: Illustrationen von Helgoland und der Besetzung durch die Alliierten